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- Bauanleitung zum MEGA4000
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- 1. Teileliste
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- U1 = GAL20V8 programmiert (Adrdec 1)
- U2 = GAL16V8 programmiert (Adrdec 2)
- C1 = 100nF Keramik Vielschicht Kondensator (nur Color Master Adapter)
- C2 = 100nF Keramik Vielschicht Kondensator (nur Color Master Adapter)
- R1 = 330Ohm
- ST1 = DIN41612 Bauform AB, Wirewrap-Federleise (MEGA-Bus)
- ST2 = ISA Slot Winkelstecker (gibt's ein- und zweiteilig)
- ST3 = 6poliger Stecker zur Stromversorgung (die "Originale" gibt's
- nur von AMD, einige andere Stecker passen aber auch leidlich)
- Sockel 24polig (für GAL20V8) (*)
- Sockel 20polig (für GAL16V8) (*)
- etwas Kabel zur Stromversorgung
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- (*) Beim Cardek-Adapter sollten Sockel mit integriertem
- Abblock-Kondensator verwendet werden. Beim Color Master-Adapter
- sind SIL-Streifen angesagt, da diese bei selbstgeätzten Platinen
- besser zu verarbeiten sind. Generell kommen bei selbstgeätzten
- Platinen ohne Durchkontaktierung nur Präzisionsfassungen in Frage.
- Carrier-Sockel sind nur bedingt geeignet (höhere Belastungen für
- die Lötaugen!).
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- 2. Preise
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- GAL-Satz programmiert: 30DM + Porto/Verpackung(*)
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- Platinen, Teilesätze etc. auf Anfrage. Platinen sind z. Z. nur für den
- Color Master Adapter vorhanden (durch eine Panne bei der Fertigung
- fehlen aber vier benachbarte Masse-Verbindungen am kurzen
- ISA Extension Slot. Bei entsprechender Nachfrage werde ich die
- Cardek-Adapter aber ebenfalls fertigen lassen. Die Kosten für die Platinen
- werden sich voraussichtlich auf 10-15DM belaufen.
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- Wichtig: Reine Anfragen nach Preisen etc. bitte immer mit adressiertem
- und frankiertem Rückumschlag oder per EMail/PMail. Da ich die Sache privat
- betreibe und auch nicht einzusehen ist, daß alle Käufer für sinnlose
- Anfragen mitbezahlen, werde ich andere Anfragen nicht beantworten.
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- Versandart: Vorauskasse (V-Scheck) bevorzugt, ansonsten muß ich mal
- abchecken, wie's mit UPS NN aussieht. Post NN geht nicht!
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- Meine Adresse steht im Haupttext...
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- Und noch was: Geduld! Ich bin selber Student und erledige diese Sachen
- in meiner Freizeit! Da gibt's aber noch anderes, was ich
- zu tun habe...
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- (*) Bei der Verpackung muß ich leider etwas Aufwand treiben, da die
- GALs sonst in der Regel "flach" ankommen... Bei Vorauskasse
- fallen daher 10DM zusätzlich an, bei NN hängt's davon ab, was UPS
- kassiert.
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- 3. Aufbau
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- Generell werden bei den Karten alle Bauteile mit Ausnahme des ISA
- Slots (und im Falle des Cardek-Adapters der Drahtbrücke) von der Lötseite
- bestückt. Ich werde dies im Folgenden nicht weiter betonen!
- Bei der Color Master Version empfiehlt es sich, zuerst den MEGA-Bus
- Steckverbinder zu bestücken. Bei einer selbstgeätzten Platine sollten
- alle (!) Pins beidseitig verlötet werden, um der Sache ausreichend
- Stabilität zu geben. Die Pins sollten auf der Bestückungsseite nur
- wenig überragen. Weiterhin sollte der Stecker leicht geneigt eingebaut
- werden (ca. 10°), sodaß die Platine zur Gehäuserückseite hin tiefer
- liegt als am MEGA-Bus. Dies ist nötig, wenn's auch mit der PAK oder
- anderen Turbos noch passen soll. Eine PAK/3 mit FRAK und Pufferung hat
- aber keine Chance!!! Hier ist ein anderes Gehäuse gefragt. Da bei der
- Cardek-Version die Verwendung von Sockeln mit Abblockkondensator
- empfehlenswert ist, sollte der Sockel von U2 vielleicht noch vor ST1
- eingelötet werden. Auf alle Fälle vorher mal schauen wie's am besten
- geht. Werden SIL-Streifen verwendet, ist die Sache ziemlich einfach:
- Hier werden einfach die Teile beginnend von ST1 eingelötet. Da die
- Bauteile dann in jedem Falle auf der von ST1 abgewandten Seite
- beidseitig erreichbar sind, sollten sie Pins auch alle beidseitig
- verlötet werden. Prüfungen auf Kurzschlüsse oder Unterbrechungen
- sollten in jedem Falle vor (!) dem Bestücken der jeweils nächsten
- Reihe gemacht werden. Hinterher werden Korrekturen zumindest
- schwierig. Zum Schluß wird der gewinkelte ISA-Slot bestückt. Auch hier
- sollten - wenn möglich - aus Stabilitätsgründen alle Pins beidseitig
- verlötet werden.
- Für den Aufbau ist also ein Lötkolben mit feiner (!!!) Spitze
- unbedingt erforderlich. Großvaters 80W Brateisen ist hier definitiv
- fehl am Platze.
- Zum Schluß wird die Stromversorgung angeschlossen. Der 12V-Pin und die
- 5V-Pins liegen jeweils an der Seite, vom 12V-Pin geht genau eine
- Leiterbahn ab, 5V-Pins sind zwei Stück vorhanden (und auf der
- Bestückungsseite mit der VCC-Fläche verbunden), die drei GND-Pins sind
- auf der Lötseite mit der Massefläche verbunden. Die Anordnung
- entspricht daher der des MEGA ST Stromversorgungs-Steckers. Hier
- lieber dreimal prüfen und messen als einmal falsch anschließen! Vor
- allem ein Kurzschluß zwischen 12V und VCC dürfte für die meisten
- Komponenten im Rechner tödlich sein!
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- Modifikationen an den Grafikkarten:
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- Bei der Color Master sollte der in der Reset-Leitung eingebaute
- 100nF-Kondensator (C27) entfernt werden, da sonst die Karte von einem
- Soft-Reset nichts merkt.
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- U.U. kann man den 14,...MHz-Quarz gegen einen mit 16MHz oder 18MHz
- tauschen, um höhere Pixelfrequenzen zu ermöglichen. Zumindest kann man
- dann unter NVDI Pixeltakte bis ca. 95MHz auch nutzen.
- Warnung! Der ET4000-Chip, der RAMDAC und die RAMs werden nach einer
- solchen Operation deutlich wärmer als normal. Daher ist hier Vorsicht
- angebracht (zusätzliche Kühlkörper anbringen!). In jedem Falle
- übernehme ich für derartige Umabauten keine Verantwortung!
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- 4. Test
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- Zuerst sollte der Adapter ohne GALs eingesetzt werden. Hier muß alles
- funktionieren wie bisher. Wenn nicht -> Fehler suchen (gehe nicht über
- Los, ziehe... :-). Ansonsten können jetzt die GALs betückt werden.
- Auch hier sollte der Rechner normal booten. Wenn nicht, gibt's
- vermutlich Unterbrechungen oder Kurzschlüsse. Tip: Die Funktionen der
- GALs teilen sich in Adreßdecoder (U1) und State-Machine (U2). Der
- Adreßdecoder liefert keine Signale zum ST zurück. Daher muß der
- Rechner mit U1 und ohne U2 funktionieren! In sehr seltenen Fällen kann
- natürlich auch mal ein GAL defekt sein (oder ist beim Einbau zerstört
- worden)... Wenn's klappt, sollte jetzt ein Debugger (am besten ist
- hier TEMPLMON - dafür gelten auch die nachfolgenden Kommandos) geladen
- werden. Lesezugriffe auf die Adressen $C00000-$CFFFFF und
- $FF0000-$FF7FFF sollten möglich sein, die zurückgelieferten Werte sind
- meist $FF, können aber (speziell beim elrad ST) durchaus anders
- aussehen, sind dann aber zufällig. So, jetzt wird's ernst. Also
- Grafikkarte einbauen und einschalten. Für einen ersten Test muß die
- -12V-Leitung nicht angeschlossen werden, egal welche Karte eingesetzt
- wurde. Die Karte sollte dann manuell wie folgt initialisiert werden
- (ohne angeschlossenen Monitor!):
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- :FF03C3 01 ; Video Subsystem Enable, Address $03B0
- :FF03BF 03 ; Herkules Comp. Register, KEY setzen
- :FF03D8 A0 ; Display Mode Control, KEY setzen
- :FF03D4 36 ; CRTC Index -> Select CRTC Reg. $36
- :FF03D5 F1 ; Video System Configuration 1, 16Bit I/O, 16Bit MEM,
- ; Memory contiguous
- Befehle für TEMPLMON, die Kommentare ab den ";" werden natürlich nicht
- eingegeben...
- Mit Schreibzugriffen auf $FF03D4 sollten sich jetzt Werte von $00 bis $3F
- schreiben und so uch wieder lesen lassen.
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- :FF03D4 15 ; CRTC Index -> Select CRTC Reg. 15
- :FF03D5 xx ; Vertical Blank Start Bit 0-7
- Mit Schreib-/Lesezugriffen auf $FF03D5 sollten sich jetzt Werte von
- $00-$FF schreiben und so auch wieder lesen lassen.
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- Was tun, wenn's klemmt?
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- Beliebte Fehler liegen bei den 41612 Wirewrap-Leisten selbst. Diese
- Spezies ist meist nur mit Einfach-Federkontakten zu haben und in
- dieser Form bei diversen Herstellern die Eigenart, daß sich Federn an
- den Enden des Steckers verhaken und keinen Kontakt geben. Abhilfe: Die
- besseren Teile mit Doppelfeder-Kontakt verwenden (habe ich bisher nur
- von Siemens gesehen, im Handel praktisch gar nicht zu bekommen) oder
- die beiden Gehäuseteile an den Enden des Steckers durch
- zwischenchieben von dünnem Draht etwas auseinander drücken.
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- Wenn der obige Test geklappt hat (oder bei ausreichend Mut) kann nun
- der VMG4000 geladen werden. Die erste Aktion sollte das ausmessen der
- Pixeltakte sein. Die Sound-Option sollte im Kontrollfeld aktiviert
- werden, da sich der VMG während der Messung akustisch bemerkbar macht.
- Wenn das geklappt hat, Einstellungen speichern und mal das
- SVGA.INF-File laden. Sollte der Monitor sich irgendwie merkwürdig
- verhalten, dann sofort ausschalten!
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- Leider gibt es auch bei einer so einfachen Karte diverse
- Fehlermöglichkeiten, sodaß ich im Rahmen dieser Anleitung nicht
- weiterhelfen kann! Die Notlösung wäre natürlich, mir Rechner und Karte
- einzuschicken (aber wirklich nur im äußersten Notfall und nach
- Absprache - Verantwortung für Beschädigung oder Verlust übernehme ich
- in keinem Fall!). Besser: Im Bekanntenkreis nach einem Profi suchen
- und den quälen :-)
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- Wenn's klappt
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- In diesem Falle viel Spaß mit dem dem MEGA4000!!!
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- 5. Die anderen Rechner
- Ich habe von Martin Hansen, der die Sachen freundlicherweise für mich
- ins Netz laden wird, bereits von Anfragen bezüglich anderer Rechner
- gehört (MEGA STe, 1040 ST(e)...).
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- Dazu soviel:
- - MEGA STe/TT
- Hier müßte eine VME-Karte entwickelt werden, was im Prinzip zwar
- kein Problem ist, aber doch eine komplette Neuentwicklung darstellt.
- Außerdem weiß ich nicht, ob es möglich ist, zusätzlich zur VME-Karte
- "irgendwie" noch eine VGA-Karte (naja, die W32 sind ziemlich
- kompakt, aber...) in den VME-Slot "reinzuknödeln". Und ans lange
- Band nehmen will ich eine VGA auch mit Pufferung nicht. Beim elrad ST
- kann man das noch mit ziemlich kurzen Kabeln machen, außerdem hat
- man hinterher noch immer ein kompaktes Gerät. Beim Gedanken an den
- zusätzlichen Schuhkarton und das "Gebammel" im Falle eines MEGA STe
- oder TT sträuben sich mir schon die Haare.
- Außerdem: Wer stellt mir einen MEGA STe zur Verfügung oder
- vermittelt mir spottbillig einen solchen (darf auch rep.-bed. sein)?
- - 1040ST/520ST/260ST
- Hier geht's eigentlich ganz einfach. Baut Euch einfach einen
- 1:1-Adapter vom 68000-Maß auf die 2,54mm des 41612-Steckers. Die
- VCC-Pins des 68000ers dürfen aber in keinem Falle durchgeschleift
- werden!!! Dieser Adapter kann nun einfach unter den MEGA4000
- geflanscht werden. Wenn möglich werde ich in Zukunft direkt auf den
- Adapterkarten beide Rastermaße unterstützen. Warum ich's nicht
- gleich getan habe?
- Wie immer gibt es einen Haken. Die "kleinen" Ataris verhalten sich
- leider nicht so stabil wie die MEGAs. Es kann daher bei DMAs zu
- Abstürzen und Fehlern kommen. Abhilfe: U2 hat einen /DMA-Pin, der
- auf dem MEGA4000 nicht benutzt wird bzw. auf VCC liegt (war für den
- ebenfalls äußerst problematischen elrad ST gedacht). Besser:
- Pullup-Arrays und Widerstände an den Adreßleitungen und
- FCx-Leitungen verkleinern (versuchsweise bis etwa 1k).
- - 1040STe
- Hier wird's wirklich aufwendig. Es wird ein CPU-Adapter von PLCC auf
- DIP benötigt. Die Dinger dürften mittlerweile selten sein. Für
- Selbstbauer: Bezugsquelle Fa. Ferrari in Berlin. Ich habe allerdings
- monatelang hinterher telefoniert und niemanden erreichen können
- ("...der Teilnehmer ist nicht erreichbar...").